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Studieren an der Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme

Erster Jahrgang im Bachelor-Programm "Raumentwicklung und Infrastruktursysteme" begrüßt

Studierende im Hörsaal (Bild: Fakultät12 TH Köln)

An der jüngsten Fakultät der TH Köln nahmen zum Wintersemester 42 Studierende ihr Bachelorstudium "Raumentwicklung und Infrastruktursysteme" auf. Die künftigen Absolvent*innen werden ein breites theoretisch-technisches Wissen erlangen, aber auch und vor allem umfassende Kenntnisse in Projektorganisation, Teamarbeit, Co-Kreation, Co-Design und gesellschaftlichen Transferprozessen erwerben.

Gemeinsam die Zukunft gestalten! Startschuss für den ersten Jahrgang im neuen Bachelor-Studiengang „Raumentwicklung und Infrastruktursysteme“ an der TH Köln

„Es liegt am Klimawandel, dass Sie heute hier sitzen!“ Die einleitenden Worte von Prof. Lars Ribbe lösten unter den Anwesenden im Hörsaal am Campus Deutz ein kurzes Stirnrunzeln aus, bevor der Dekan der neuen Fakultät für Raumentwicklung und Infrastruktursysteme an der TH Köln erläuterte: „Durch den Klimawandel kommt es zum Ausstieg aus der Kohle und damit zu einem Strukturwandel in unserer Region, der Anpassungen erforderlich macht.“ Und genau dafür sollen die Studierenden im neuen Bachelor-Studiengang „Raumentwicklung und Infrastruktursysteme“ ausgebildet werden.

Berufe, die es früher nicht gab

Ihre künftigen Berufe haben Namen, die es noch vor 20 Jahren gar nicht gab: „Klimaanpassungsmanager*in“ etwa, „Strukturwandelmanager*in“ oder „Nachhaltigkeitsmanager*in“. Sie werden überall dort arbeiten, wo räumliche Planungen und Infrastrukturmaßnahmen koordiniert, gesteuert oder durchgeführt werden müssen. Und daran, so Lars Ribbe, werde es künftig im Rheinischen Revier, aber auch an vielen anderen Orten einen großen Bedarf geben.

42 Studierende haben das siebensemestrige Studium zum Wintersemester an der TH Köln aufgenommen und werden sich in den nächsten dreieinhalb Jahren unter anderem mit der Entwicklung von Räumen, Siedlungen und Standorten sowie mit Freiraum- und Landschaftsplanung, Renaturierung und grünblauer Infrastruktur beschäftigen. Darüber hinaus stehen Mobilitätsmanagement, regionale Wasserwirtschaft, aber auch Kommunikations- und Datennetze sowie Energiesysteme und Klimaschutz auf dem Stundenplan. Außerdem erhalten die Studierenden grundlegende Kenntnisse in Projektorganisation, Teamarbeit, Co-Kreation, Co-Design und gesellschaftlichen Transferprozessen.

Lernen in Reallaboren

Die Lehre wird dabei zu einem großen Teil außerhalb des Hörsaals stattfinden. „Wir arbeiten lösungsorientiert, co-kreativ und in Reallaboren“, erklärte Prodekan Prof. Udo Nehren. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft und lokalen Akteur*innen solle eine nachhaltige Raumentwicklung gestaltet werden. Da es hierbei viele Aspekte zu berücksichtigen gibt, sieht das Studium eine Spezialisierung vor. „Die Basics sind für alle gleich“, erklärte Nehren, bevor ab dem 5. Semester eine Vertiefung aus den Bereichen Raum & Umwelt, Mobilität & Verkehr, Wasser & Wertstoffe oder Energie & Kommunikationsnetze gewählt werde.

In Utopien denken, um das Beste zu erreichen

An einem konkreten Beispiel, dem „Hausacker in Bochum“ erläuterte Prof. Ralf Engels das Thema Raumentwicklung anschaulich. „Der wichtigste Aspekt ist, dass wir Räume immer für Menschen gestalten“, so Engels. Und genau das geschah auf besagtem Hausacker, einem alten Sportplatz mitten in einer Kleingartenanlage im Norden von Bochum. Dort entstand unter reger Beteiligung der Anlieger*innen eine multifunktionale, inklusive Freizeitanlage, bei deren Planung nicht nur der Klimawandel von Anfang an mit am Tisch saß, sondern auch gesamtgesellschaftliche Aspekte berücksichtigt wurden. Eine Freilufthalle macht Sport bei jedem Wetter möglich, und mit Nestschaukeln und Bodentrampolinen können auch Rollstuhlfahrer*innen das Gelände nutzen. Zudem wurden unterirdische Regenwasserspeicher geschaffen, die zur Bewässerung der Bäume genutzt werden. „All dies war nur machbar, weil wir gemeinsam an Lösungen gearbeitet haben, die das Beste für die Menschen im Sinn hatten“ fasste Professor Engels zusammen und befand abschließend: „Denken wir Utopia, um in der Realität das Beste herauszuholen.“

(Text: Silke Wiegand)

Oktober 2023

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